Опять?!

Das ist der schönste Kommentar bis dato. „Schon wieder?!“. Ja, verdammt nochmal, schon wieder!!!
Als würde ich es mir aussuchen oder ausdenken. 👿
Zwei Polizeifahrzeuge, drei Rettungswagen, acht (acht!) Feuerwehrfahrzeuge.
Und ein Mensch, den ich seit über einem Jahrzehnt kenne, beleidigt mich, indem er meine Aussage hinterfragt. 😞

3 Jahre, 3 Brände

Soll ich weinen oder lachen? Drei Jahre, drei Brände: am 15. September vor drei Jahren, am Sonntag um 1:04 Uhr, gerade jetzt. Keinen der Brände habe ich verursacht, alle drei hautnah erlebt. Fucking Feuerfee. 😂

Привет, Виксель-красотуксель!

Это не я. Совсем, совсем не я. Никому не верь. Заходи, садись, снимай трусы. 😂

***

Ich habe Viktoria zufällig getroffen. Sie spricht kein Deutsch, dafür aber Ukrainisch, Russisch und Englisch. Sie ist ein cooles Mädel mit einem Hund und… zwölf Katzen, die ihre Familie gerettet hat. Sagt – bitte, bitte – etwas ganz Nettes zu Vika, auf dass die sich hier wohlfühle.

Fast im Zentrum

Hi! Hallo! Guten Tag!

Liebe Mitmenschen (ob mit Vagina, Penis oder Springmaus)!

Hab‘ g’rad‘ vergessen, was ich sagen wollte. 🥰😍🤩

Mir geht’s gut. Ich bin Oma. Lucien (2 J.a.) hat eine 9-Jährige angebumst. Danach wollte er mein linkes Bein leidenschaftlich besteigen.

***

Dafydd und ich gehen heute ein schönes Häuschen besichtigen. Ich liebe das Häuschen (mehr als den Vater meiner Kinder; ja, ja, wir sind immer noch verheiratet 🤣). Ich will es unbedingt haben.

Wie geht es euch? Einige von euch vermiss‘ ich sehr. :)

_________________________

Ich hab‘ versucht, Kommentare zu erlauben… Ja… :( Alles wurde „verbessert“, wie ich sehe. 😂

Für Galina

Galina ist nicht mehr.

Ich habe sie im Mai des Jahres 1997 kennen gelernt.

Heute habe ich erfahren, dass sie im Februar zu Grabe getragen wurde. Corona: nach einer OP? Viel mehr: Verrat und Gleichgültigkeit.

Sie hat 62 Jahre in dieser Welt verbracht.

Dem Mann, den sie gerettet hat, sonst hätten ihn die Schweizer nach Armenien abgeschoben, wird es gut gehen: Ungerechterweise wird er die Hinterbliebenenrente beziehen. Nicht, dass er auf ihren Tod gewartet hätte. 🤣

Sie hat gerne ganz laut Musik gehört. Machen wir!

Пусть земля тебе будет пухом, Галя!

Über herbe Rückschläge

Ich bin untröstlich: Der Schnee ist plötzlich gekommen, der Schnee ist plötzlich gegangen. Noch vor ein paar Stunden war alles wunderbar weiß, jetzt scheint die Sonne. Der Vater meiner Kinder hat mich angerufen und schadenfroh gewiehert:

„Na, meine Liebe, wirf ein Blick aus dem Fenster. Soll ich dich nach der Arbeit abholen?“

Maliziöser Blödian.

Ich wohne ab sofort wieder zu Hause. Das Glück währte nicht lange.

Nathaniel triumphiert natürlich. Gehässiger Doofmann. Ich leide Tantalusqualen.

12.02.2021

Ach, wie schön, ein Palindrom. 🤪

Mir geht es prächtig. Ich strahle und floriere. Das ist mein Mantra. Ich atme jetzt anders: durch die Schädelnaht einatmen, über die Handflächen ausatmen; durch die Handflächen einatmen, über die Fußsohlen ausatmen; durch die Fußsohlen einatmen… You got the picture. Try it. Die Synergien des Himmels, des Körpers und der Erde gebündelt.

Aus irgendeinem Grund wiehert Nathaniel jedes Mal, wenn er mich sieht, aber er hat bekanntlich – im Gegensatz zu mir – nicht mehr alle Latten im Zaun.

Der Februar riecht nach Winter. Die Luft ist frisch. Die Stadt versinkt im Schnee. Ich wohne seit einer Woche bei Daniel, der Liebe meines Lebens, weil die Straßen kaum befahrbar sind. Nathaniel wohnt dort auch. Gestern habe ich ihn auf dem Balkon ausgesperrt. Eine herrliche Erfahrung. Für mich.

* * *

Drei verbotene Themen im Büro: Quarantäne, Nawalny, Putins Schlösser und Töchter, die er liebevoll „diese Frauen“ nennt. Quel charmeur!

* * *

Wie geht es euch, werte Erdbewohner? Haltet ihr durch? Habt ihr resigniert?

PS: Kleiner Kater ist ein notgeiler Hurenbock. Solch ’ne Überraschung.

Frohe Weihnachten!

Das florentinische Weihnachtsfest verbringe ich wie immer mit dem ukrainischen Aschkenasen und seinen Kindern auf Wolgadeutsch.

Hört sich schon mal gut an. 🤣

Olivier, Vinaigrette, Hering im Pelzmantel, Gans mit Äpfeln und Salbei, Ente mit Buchweizen in Rotwein, Bratkartoffeln mit Speck, Manti. Borszcz und Frikadellen mit Kartoffelpüree für den Aschkenasen. Wie immer halt.

Der Geist der Weihnacht kommt bei mir in diesem Jahr weder an noch auf (hoch wie runter) :( Egal.

Seid gesund, seid glücklich, seid geliebt, liebe Mitleidende. Ich umarme jede gute Seele.

🥰🦄🤩🦄😍🦄🤗🦄😜🦄🤪🐷😛

Eure Linda/Lindi/Lina/Linchen/Lynn/LiLi и Линдуша/Линдуся

A Thundersnow

Hab‘ heute Morgen erfahren, was das ist. A thundersnow: ein herrliches, herrliches Wetterphänomen.

Will mehr, will mehr, will mehr.

Über Giraffen zum WE

S.: Papa kauft uns eine Giraffe.

L.: Tatsächlich?

S.: Ja.

* * *

Ein paar Stunden früher…

S.: Wenn Mama zur Arbeit geht und du bei uns zu Hause bleibst, heißt es, dass Mama ab sofort mein Papa ist und du meine Mama bist? Dann bin ich dein Sohn und Lusik ist der Papagei.

M.: Wie kommst du darauf? Alles bleibt, wie es ist. Deine Mama ist weiterhin deine Mama. Und warum ist Lusik der Papagei?

S.: Weil wir keinen Papagei haben. Können wir einen Papagei kaufen? So groß wie eine Giraffe.

M.: Solch großen Papageien existieren nicht.

S.: Gut. Kauf uns eine Giraffe.

Wo kauft ihr bitte schön eure Giraffen? 🤪

Über die neue Weltordnung der Horrorzwerge

Ich habe sehr aufgeklärte Kinder. Ich rufe sie an und sie lesen mir Leviten:

„Mama, warum rufst du uns schon wieder an? Du nervst. Uns geht es gut. Wir haben Papa nicht geärgert. Wir haben geschlafen, die Hausaufgaben gemacht und sind im Wald spazieren gegangen. Jetzt kochen wir mit Papa und schauen uns die Erklärung zum Corona-Ausschuss an. Du störst. Wann kommst du nach Hause?“

Ich musste recherchieren, wer Dr. Rainer Fuellmich ist 🤣 Drei Wochen zu Hause mit Vater 🙃

Über die Igel

Demokratie: abgeschafft. Verfassung: außer Kraft gesetzt. Freiheit: eingeschränkt. Menschenrechte: mit Füßen getreten. Datenschutz: am Arsch. Vermummungsgesetz: Scheiß drauf. Wir haben uns schnell an die schöne neue Welt gewöhnt. Es gibt allerdings auch positive Aspekte dieses Wahnsinns.

Die Luft war noch nie so rein. Die Flüsse waren noch nie so sauber. Noch nie gingen so viele Füchse am Edinburger Flughafen spazieren. In unserem Garten treiben sich Igel herum, diese triebgesteuerten Ferkel, die so laut wie Elefanten sind.

Jetzt weiß ich, was ich sein will, wenn ich erwachsen bin: Ich werde Igel-Pornos drehen.

Habt ihr Igel beim Bumsen gesehen? 🤣 Nur Schildkröten sind lustiger 🤣

* * *

Zwei Säufer gehen entlang der Bahngleise. Sagt einer zu dem anderen: „Die Igel… diese stolzen, majestätischen Vögel… Sind aber ein wenig komisch, geb‘ ich zu: Wenn man sie nicht tritt, fliegen sie nicht.“ Ha-ha, ha-ha.

Schönes Wochenende von uns zu euch!

Über ehrgeizige Pläne

M.: Sols, willst du jetzt schlafen gehen?

S.: Nein. Ich werde bei euch schlafen.

M.: Geh bitte zu deiner Schwester.

S.: Nein. Ich werde hier schlafen. Direkt in der Mitte. Bis ich 80 bin.

Auweia.

Über Schlafverweigerer

S.: Papa, erzählst du uns noch eine Geschichte?

M.: Nein. Es ist Zeit zu schlafen.

S.: Schon wieder?

– Sólveig, 4 Jahre alt, Rebellin und scharfe Regimekritikerin

Drei Beispiele der Nächstenliebe

Ein Mann, der seine Frau regelmäßig betrügt: „Ich respektiere meine Frau zu sehr, um mit ihr solchen Sex zu haben.“

Eine Frau, die nicht mehr verhütet, obwohl sie weiß, dass der Mann noch zu keinem gemeinsamen Kind mit ihr bereit ist: „Er wäre in die Vaterrolle hineingewachsen.“

Zwei Seelsorgerinnen, die mich zwei Jahre nach dem Brand plötzlich anrufen und das schreckliche Ereignis wieder wachrütteln: „Wir wollen euch besuchen. Wir haben euch liebgewonnen.“

Ну, йоксель-моксель.

* * *

Sorry, ich habe die Kommentare nicht mitgekriegt: R., über das halbe Kind wurde in Brandenburg berichtet.

Über Tischmanieren

L.: Sole, warum sind deine Haare klebrig?

S.: Ich habe Honig gegessen.

Ja, so erzieht mein Mann seine Kinder 🤣

Über zukünftige Mütter

L.: Slawa?

N.: Ich will ein Kind von dir.

L.: Slawa, Nate will ein Kind von dir.

S.: Später. Nach der Arbeit.

N.: Lustig.

L.: Wie aufregend. Kann ich zuschauen?

S.: Mach mit.

N.: Ich verzichte. Feel free.

L.: Wieso das denn plötzlich? Slawa sieht gut aus. Er verdient gut. Er kocht gut. Er hat ein schönes Zuhause. Du wirst nicht jünger, Nathaniel. Wie alt bist du? 39?

N.: 37.

L.: Alter Sack.

N.: Du bist doch älter als ich.

L.: Bitte?! Wer verbreitet diese unverschämten Lügen? Jetzt habe ich vergessen, was ich von euch wollte.

Kennt ihr den Witz über die Igel?

1. GT ohne Kitty :(

M.: Was ist?!

L.: Was kriege ich zum Geburtstag?

M.: Blumen, Champagner und eine sanfte intravaginale Massage. Was denn sonst?

Man(n) sagt’s. Man(n) macht’s.

Alles Gute zum Geburtstag!

😿 Kitty

Fräulein Fettel ist verschwunden. Sie war immer höchstens zwei Tage weg. Ever.

Ich habe sie jetzt seit einer Woche nicht mehr gesehen. Sie ist sehr alt und eher häuslich 😭

Fünf Monate. Kurz.

Mama ist dicker geworden. Papa ist dünner geworden. Donna hat fünf schwarze Kätzchen bekommen. Wir schlafen in einem Zelt im Garten. Papa schläft bei uns. Mama bekommt kein Baby. Ich will Schokoadeneis… und eine kleine Schwester.

Sólveig vom Volke der Geschichtenerzähler, 4 Jahre alt

Das ist so ziemlich alles, was man über die H.s wissen muss 😉

Letzter Tag 🥳

Noch sechs Stunden meines Lebens, die ich witzlos und sinnlos vergeude, dann bin ich frei.

Warum manche Leute denken, dass ihre Kinder ein passendes Thema für eine Teambesprechung ist, bleibt mir ein Rätsel.

* * *

Nach 13:00 Uhr fahre ich zum Büro und G. kocht für mich. Ist das kein Grund zur Freude?

Über aufmunternde Gedanken

M.: Was?

L.: Nichts. Ich will nicht zur Stiftung gehen. Ich will die Fressen nicht mehr sehen.

M.: Noch acht Tage. Halte durch. Denk an etwas Erbauliches. Denk an Daniel. Siehst du. Schon wieherst du. Verschwinde gefälligst aus meinem Schlafzimmer.

Der Tag ist gerettet 🍸

Intimbesprechung*

L.: Der Tag hat gut angefangen. Ich habe zufällig die Liebe meines Lebens in der Stadt getroffen.

N.: Deinen Ehemann?

L.: Wen? Den doch nicht. Daniel. Nach der Arbeit gehen wir spazieren. Vielleicht kaufe ich ihm ein Eis.

N.: Hauptsache, er steigt nicht wehrlos in dein Auto ein.

L.: Ha-ha. Du bist witzig.

N.: Darf ich dich was fragen?

L.: Habe ich eine Wahl?

N.: Nein. Ist Daniel nicht Michaels Cousin?

L.: Vielleicht. Worauf willst du hinaus?

N.: Du sagst doch immer, dass ich dich nicht lustvoll anglotzen solle.

G.: Das ist ein… beeindruckendes Kleid. Schön siehst du aus.

L.: Danke!

N.: Musst du nicht arbeiten, Mann?

L.: Sei nett zu deinen Mitmenschen, Schwiegerschwager.

N.: Ich denke nicht an Sex.

L.: Das ist eine vernünftige Einstellung. Das hier ist eine neutrale Zone. Siehst du? Neutral. Geschlechtslos.

N.: Aha. Zieh dir bitte einen Kartoffelsack über. Ich befürchte, dass das trotzdem nicht klappen wird. Ich denke nicht an Sex.

L.: Und unter dem Kartoffelsack werde ich nur mein verführerischstes Lächeln tragen.

G.: Jetzt denke ich an Sex.

L.: Musst du nicht arbeiten, Mann? Was du für perverse Fantasien hast… Erzähl mir mehr.

N.: Siehst du, was du anrichtest? Noch vor einem Monat war er ein intelligenter, kompetenter, gebildeter Kollege. Jetzt denkt er während der Arbeit an Sex.

„Ich bin so wunderschön. Und ich muss darunter leiden.“, sagt meine Tochter beim Blick in den Spiegel. Ich kann es nachvollziehen. Life is pain 😇

* Teambesprechung 🤣 Selbstverständlich war ich das. Gestern haben wir z.B. ein Paket mit der Aufschrift „Nicht betasten. Empfindlich.“ erhalten. Was habe ich mich gefreut. Belasten ist ein unspektakuläres Verb.

Über Tugend und Nachsicht

M.: Wir haben noch 15 Minuten. Wie wär’s?

L.: Ach, übertreib’s nicht. Wart 12 Minuten ab und leg dann los. Weck mich nicht auf. Schatz? Liebling? Bist du fertig? Wo gehst du hin?

* * *

M.: Was gibt’s zu grinsen?

L.: Ich glaube, dass mein Mann mich verlassen hat.

M.: Ich gratuliere.

L.: Danke. Ich glaube, dass ich einem seiner Mitarbeiter gefalle.

M.: Nate?

L.: Nate is my family. Aber das war Nate, der gesagt hat: „Breathe, pal. She’s married to the big boss.“ Be proud.

M.: Worauf denn?

L.: Du hast eine bezaubernde Frau.

M.: Ich weiß nicht, von wem du sprichst. Meine Frau ist gemein.

L.: Bezaubernd gemein.

M.: Wolltest du was Bestimmtes?

L.: Yes. Today is the Tropical Cocktails Day and the National Chocolate Pudding Day. Wait. That’s interesting. National Food Fuck Day.

M.: What???

L.: Sorry. Food Truck Day. I was confused. Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich es den Jungs mitteile. Wir haben hier ohne dich tüchtig gefeiert. Was ich für Bilder im Kopf habe. Wer wohl mitgemacht hätte.

M.: Du bist so krank. Musst du nicht irgendwo die Welt verbessern? Geh bitte.

L.: Grobian. Finde bitte raus, wem ich gefalle.

M.: Geh.

Was ich alles ertrage 😇

Über schöne Tage

Du merkst, dass der Tag schön angelaufen ist, wenn du eine E-Mail an das Sekretariat schickst:

„Guten Morgen Frau XX,

anbei übersende ich Ihnen meinen Heiratsantrag.“

Mein Mann denkt naiv, dass ich bloß urlaubsreif bin 🤣

* * *

N.: Was?

L.: Ich habe gerade Sein Geschlecht war rot angelaufen gelesen.

N.: Statt Sein Gesicht war rot angelaufen?

L.: Ja 🤣

N.: Sieht dir ähnlich. Es ist nicht einmal acht Uhr. Echt.

L.: Klappe.

* * *

Heute ist der Tag der geheimen Botschaften. Holt den Schampus und lasst das Geschlecht rot anlaufen.

Über die Logik

Mils: Schlaft ihr?

L.: Ja, tief und fest.

Mils: Wie kannst du aber sprechen, wenn du schläfst?

M.: Was möchtest du denn?

Mils: Ich möchte mit Mama kuscheln.

M.: Wir haben zwei Tage Zeit zum Kuscheln gehabt.

Mils: Mama, willst du mit mir in meinem Schlafzimmer kuscheln?

M.: Geez, Mili, du wirst bald neun.

Mils: Na und? Du wirst bald 42 und schläfst in Mamas Bett.

Wo sie Recht hat 😉

Bonjour

Meine Noch-Chefin und ich haben uns heute über die veraltete deutsche Sprache unterhalten. Wundert euch nicht, wenn ihr beim Anrufen in den Genuss kommt, extatisch meiner Stimme zu lauschen.

Ja, ja, ich habe eine neue Ansage für die Mailbox aufgezeichnet:

„Bonjour. Ich bin im Boudoir und mache die Toilette. Hinterlasst eine Message.“

Über den französischen Akzent solltet ihr euch auch nicht ärgern.

Schließt euch mir an. Ein Toast auf Französisch!

Über geduldige Ehefrauen

Spätestens in einem Monat bin ich arbeitslos. Ich habe ambivalente Gefühle: einerseits helfe ich gerne, andererseits habe ich zufällig erfahren, dass die Stiftung ohne meine Kenntnis 6.000 Pfund an mir verdient hat. Ist das nicht großartig?

Ich würde glatt mit dem Schicksal hadern, hätte ich nicht einen verständnisvollen, einfühlsamen Ehemann, der mich prompt beruhigt hat:

„Scheiß drauf, Baby. Für dich gibt es immer einen warmen Platz unter meinem Schreibtisch.“

Nach diesen überwältigend aufmunternden Worten wollte er mich trösten. Ein- oder zweimal.

Ich bin so eine geduldige herzensgute Ehefrau. Eine andere hätte ihn längst im Garten verbuddelt.

Über das schlimme Schicksal

L.: Today ist the Cherry Tart Day and the Fudge Day. Wir müssen feiern. Wenn es so weiter geht, verwandle ich mich auch ohne Michaels Hilfe in einen Kartoffelkloß.

N.: Today is the Fresh Veggies Day and the National Vinegar Day as well.

L.: Halt die Klappe. Ich backe einen Kirschkuchen und bereite Karamellbonbons zu, du kriegst einen Salat und ein Gläschen Essig.

N.: Ich lese gerade: Today is the Wish Fulfillment Day.

L.: Ach, jetzt plötzlich.

Auf all die schönen Wünsche! 🥂

Eine Kontaktanzeige

L.: Nate hat eine nette Geschichte über dich erzählt.

M.: Was denn für eine Geschichte?

L.: Über Erregung öffentlichen Ärgerniss.

M.: Verstehe ich nicht.

L.: Ein Hut auf dem Kopf, sonst nichts an dem Leib.

M.: Oi. Das war vor 13 Jahren. Wie lange wirst du es mir noch vorwerfen. Außerdem ist das keine Erregung öffentlicher Ärgernis.

L.: Nein?

M.: Nein! Das ist ein Akt zivilen Ungehorsams.

L.: Wogegen hättest du protestieren können?

M.: Gegen deine Willkür und Unterdrückung.

L.: Klar.

M.: Ich erzähle dir auch einen Witz.

L.: Muss das sein?

M.: Unbedingt. Treffen sich zwei Kumpels… Der Anfang ist wirklich zu witzig. Treffen sich zwei Kumpels… Hör auf! Treffen sich zwei Kumpels… Frau, du bist doof.

L.: Ich bin jetzt ernsthaft. Erzähl.

M.: Treffen sich zwei Kumpels, berichtet einer dem anderen: „Ich habe gestern eine Grube im Garten gegraben und einen Schatz gefunden. Ich wollte zu meiner Frau rennen und ihr von unserem Glück erzählen, dann wusste ich plötzlich, warum ich die Grube in erster Linie gegraben habe.“

L.: Du bist ein Idiot. Gefällt dir die schöne Weide hinter dem Haus?

M.: Ich schlafe einfach in meinem Schlafzimmer.

L.: Ach, keine Umstände. Ich brauche erst mal eine Schaufel.

Wer möchte eine reiche einsame Frau kennen lernen?

Happy Black Cow Day!

You need

* highball glass

* crushed ice

* 2 oz Coffee Liqueur

* 2 oz milk

* Coke to fill

Stir gently, drink and throw up. That can’t taste, can it?

Well, I’ll drink a Long Island iced tea and embrace a real black cow. I just have to find one.

Übers Warten

Ich starte regelmäßig in ein neues würdevolles Leben und meine Kollegen unterstützen mich dabei. So habe ich z.B. heute beim Betreten der Küche im Büro eine schöne niveauvolle Konversation über die Wiedereröffnung eines florentinischen Museums mitgehört.

G.: Aber an der Eingangstür messen sie allen die Körpertemperatur.

N.: Ja, rektal.

Süß. Nate, mein Engelchen.

Ich habe nicht resigniert, nein. Ich habe einfach gesagt: „Today is the National Sex Day, you pussies! Who wants to celebrate with me?“

Jetzt sitze ich nackt im Schrank und warte gespannt.

Über die letzten Blumen

Papa und ich sind im Garten gewesen und haben die letzten Blümchen… ausgesetzt 🤣

– Sole, 4 Jahre alt, passionierte Blumenaussetzerin

* * *

Setzt ihr auch eure Blumen aus? I know you do. Rude.

Schmatz, schmatz

S.: Eine Kuh macht muh.

L.: Und ein Ferkel?

S.: Ein Ferkel macht oink.

L.: Und eine Katze?

S.: Eine Katze macht miau.

M.: Und was macht eine Mücke?

L.: Echt?

S.: Schmatz, schmatz 🤣🤣🤣

Happy Turtle Races Day! Stay cool and feed a midge.

A Wonderfull Day

Today is the International Spoiler Day. Stop reading, if you don’t want to be spoiled.

Boys and I are going to celebrate the National Moonshine Day, the National Cognac Day and the National Cheese Day at the office. None of us is an American, right.

Russian borszcz, Russian Olivier Salad and Russian herring under a fur coat sound pretty American to me. I also stole a bottle of insanely expensive Russian vodka from my husband, who at least was born in Texas, but he’s staying with his kids at home 🤣

And now, go and hug your cat. It’s the National Hug Your Cat Day 😼

Über die Völlerei

Kleiner Kater besteht neuerdings darauf, zusammen mit mir auf die Waage zu steigen.

Was soll ich sagen? Er hat zugenommen.

Über die Blumen des Lebens

Wer kennt das nicht: Quarantäne, Maulkörbe, Panikmache, Lügen, Dummheit und Kadavergehorsam… Du kommst aus dem Büro nach Hause. Und sie erwarten dich schon vor dem Tor – die Blumen des Lebens.

Sie freuen sich aufrichtig. Sie lachen. Sie toben. Die Augen glänzen. Dann umarmen sie dich, busseln dich ab und schreien laut begeistert durcheinander:

Mama, Mama, du brauchst gar nicht mehr nach Hause zu kommen. Du kannst jeden Tag zur Arbeit fahren. Wir bleiben bei Papa.

Hach, meine kleinen Monster. Ob sie wissen, dass es morgen ganz bestimmt keinen Schokomilchkocktail und Zitronnenkuchen zum Frühstück gibt 🤣

* * *

T9 schlägt vor, busseln durch buddeln zu ersetzen. Arschloch.

Über sumsi mit pO

Ich bin neuerdings (seit gestern) sehr optimistisch und glaube an alles.

Ich habe z.B. gerade eben

eine hausgemachte Linsensuppe mit eineM Knacker

gelesen und mich sehr für die alten Knacker gefreut.

Ein klandestiner Grundgedanke

Die meisten Menschen brauchen keine Freiheit. Sie wissen nicht, was mit ihr anzufangen ist.

* * *

Manchmal reicht ein Satz, um aus dem Quark zu kommen.

אני אוהבת אותך ,מייקל

Der Satz des Tages

Wenn Arbeitnehmer mindestens 0,5 Kinder auf der Lohnsteuerkarte eingetragen haben, beträgt der Satz des Kurzarbeitergeldes 67 Prozent.

* * *

Im Mai wird wohl auch alles stillstehen.

Ich habe hier seit drei Tagen einen schwachen Moment, aber es geht sicherlich vorbei.

Über Schweinebacken

Diese hinterhältige Schweinebacke, die ich meinen Ehegatten nenne, hat mich verführt. Ich bin eingeschlafen*. Er ist zur Arbeit gefahren. Das hätte MEIN Tag im Büro sein sollen 😤 Warum passe ich auf SEINE Kinder auf? So eine Gemeinheit.

Nun, erst mal das Frühstück 🍸 Dann ein Nickerchen 🥱

__________

*Danach oder währenddessen? hat Nate getextet. Echt, Mann 🤣 Natürlich davor.

Über anspruchsvolle Mitmenschen

M.: Früchtetee oder heißen Kakao?

Sole: Weder noch. Saft.

M.: Orangensaft oder Apfelsaft?

S.: Weder noch.

M.: Tomatensaft oder Karottensaft?

S.: Weder noch.

M.: Sols, drop it.

S.: Very well. Traubensaft.

M.: Bitte.

S.: Den will ich aber nicht.

M.: Willst du mich fertig machen?

S. (unschuldig): Ich will keinen weißen Traubensaft. Ich will den roten.

M.: Frau, sprich mit deinem Kind.

Ich begreife nicht, was er meint. Das Kind weiß doch ganz genau, was es will 🍇

Über tüchtige Helfer

L.: Na komm, hilf mir.

Eli: No, I’m helping Daddy already.

L.: Was macht denn dein Vater?

E.: He’s sleeping on the couch.

🤣 I adore my husband’s kids.

Die Töchter meines Mannes

Mili, 8: Ich wollte mit euch kuscheln. Warum ist die Tür wieder abgeschlossen? Habt ihr Sex gehabt?

M: Mils, du kannst nicht solche Fragen stellen. Das ist unverschämt und unhöflich.

M.: In Ordnung, Papa. Habt ihr – bitte schön – wieder Sex gehabt?

* * *

Sole, 3: Daddy, where is breakfast?

M.: Wait. I steal a kiss from Mummy, then we are going to make breakfast. Wanna help me?

S.: No, but I wanna hug Mummy.

Ich schlackere halt mit den Ohren auf meinem Weg zum Auto und bedaure den armen Vater. Ich verbringe den heutigen Tag produktiv mit Markus, Slava, Nate und Charles im Büro. Er muss den Erzieher, Klassenlehrer, Versorger und Aufklärer spielen. Ist das Leben nicht immer für eine Überraschung gut? 😉

Keep cool and eat an apple!

Nicht mehr so traurig

🤣🤣🤣 Das war’s mit der Enthaltsamkeit.

L.: Falls du schwanger wirst, lasse ich mich von dir scheiden.

M.: Nett. Ich habe dich geehelicht.

Ja, ja, keine Sorge. 2 Meter Abstand haben wir natürlich eingehalten.

Traurig

Der Ekel, den ich fast freiwillig heiratete (Was sonst hätte ich tun können: Mein Bauch war dick. Ich bin halt Katholikin.), unterzieht mich gerade einem Sexentzug. Ich krieche unter seine Bettdecke, ich reibe meinen Hintern an seinem Schwanz. Nix 😔 Gestern hat er sogar „meine Lenden“ 😱 gesagt. Was bin ich nass geworden.

Lockdown is to blame 😈 Am Freitag wollten wir ausgehen. In ein schickes Restaurant, das Ende 2019 bereits für 2020 ausgebucht war.

Er wird für mich am Freitag kochen. Er verlangt, ich solle mich hübsch machen und ihm die Ehre erweisen.

Igitt. Widerlich. Wie ich ihn hasse 🍌🍑

Aus dem Offline

Einscannen, kopieren, abheften. Einscannen, kopieren, abheften. Ich habe keinen Bock auf Büroarbeit. Warum bin ich doch keine Herdenmanagerin geworden?

Ich treibe mich übrigens im Offline herum. Es ist sehr schön hier. Kann ich nur herzlich weiter empfehlen 😉

Hilfe!

Mein Kind will Griselda Malgorzata heißen 😂 Was habe ich falsch gemacht 🤪 Kann ich den Vater zur Verantwortung ziehen? Er ist bestimmt an der Misere Schuld.

Über Sehenswürdigkeiten

Ward ihr in Berlin? Habt ihr die Brandenburger Tür betrachtet? Sehr empfehlenswert. Übernächste Woche sind wir in Berlin. Vielleicht laufen wir uns über den Feck.

* * *

Wenn frau täglich sechs Stunden lang mit Ausländern verbringt, lernt frau dazu… und verlernt auch.

Habt euch gut 🙀

Friday

Meine Kollegen sind verlogene heuchlerische feige Arschlöcher. Wer kennt das… nicht? Aber es ist Freitag. Family time. Yep 🤪

Würdevolles Flüchen

Schimpfe nicht. Bleib gelassen. Sag einfach: „Hab doch dein Knie ganz toll lieb und leck mich… ach, ein kleiner Versprecher… und leck an meinem Erdbeereis.“

Michael, 41 Jahre alt, Kommunikationscoach

* * *
P.S. À propos Kommunikation: Bezeichnet man heutzutage einen Schäfer als Herdenmanager? Ich will Herdenmanagerin werden und schreibe mich nach der Arbeit für ein Studium der Agrarwissenschaften ein. Muss ich mir waagrechte Pupillen zulegen? Studiere ich etwa Schafisch?

Like Mother, Like Daughter

Meine Kinder, gebe ich bescheiden zu, sind sprachlich genauso begnadet wie ich. So hat meine Kleine gestern zu ihrem Vater gesagt: „Papa, ich mag dich auch GUT.“ Dann hat sie ihn abgebusselt.

Ich verstehe sie. Ich unterstütze sie. Ich kann ihn momentan auch sehr NETT leiden.

My Husband’s Grinch

Die Kinder meines Mannes haben sich nach dem Totensonntag kreativ ausgetobt. Man erkennt unser Haus aus dem All deutlich. Jetzt haben sie ihre Tätigkeit nach draußen verlagert. Bald werden die Aliens sich auch am Weihnachtszauber unseres Gartens ergötzen können. Die Katzen sind entzückt. Ich bin verstört. Mein Mann ist pervers.

* * *
Es ist raus. Seine Kleine hat mich in der Kita geoutet:

„I think, my mum is the Grinch.“

Well. No comments.

Die Höhepunkte der Woche

  • Dinner mit einem Diplomaten im Restaurant eines Lusuxhotels; galanter Ehemann, eloquente Gespräche, deliziöse Verköstigung.

    M.: Manchmal erkenne ich dich nicht mehr. Du bist so unwirklich bezaubernd, charmant, geistreich. Es macht mich heiß.
    L.: Nur wenn ich mein Gegenüber mag. Und XY gefällt mir sehr. Verstehst du, worauf ich hinauswill?
    M.: Ich verstehe schon. Ich habe mich damit abgefunden. Am Ende des Tages steigst du doch mit mir in die Kiste.
    L.: Das ist leider meine eheliche Pflicht. Ich empfinde dabei keine Lust.
    M.: Deswegen wirst du feucht vor lauter Gefühlskälte. Sei nicht traurig. Hauptsache, ich komme in dir.
    L.: Igitt.
    M.: Ja…

    Weiterlesen

  • Mal raten

    Mal raten, wer am Montag den Arbeitsvertrag unterschreibt. Grüne Augen, sinnlicher Mund, die Weltmeisterin im Blasen. Momentan verbringt sie fast keine Zeit unter dem Tisch des ehemaligen *spöttisches Wiehern* Chefs. Ob die Chefin sich darüber freuen würde? Abwarten.

    Mal raten, wer bitterlich weint, weil die ehemalige *spöttisches Wiehern* Mitarbeiterin die Firma tatsächlich verlässt. Nein, nicht der Chef, der am verwaisten Tisch sitzt. Das ist die Belegschaft. Der Chef hat keinen Grund mehr so zu tun, als sei er nett. Er ist in seinem Element. Ein Soldat halt. Warum nehme ich Michael nicht mit, er sei doch noch intelligenter als ich *düsteres Dreinschauen*, meinte heute Markus, sein Stellvertreter in Edinburgh.

    Mal raten, wer morgen eine Premiere hat? Ich fahre nach Glasgow. Zum ersten Mal werde ich mit einer Kollegin als Prüfungsaufsicht die Aufgabe übernehmen. Langweiliger geht es nicht. Ich freue mich trotzdem. Die Kollegin ist eine Wolgadeutsche. Sie spricht Russisch und Deutsch als Muttersprachen. Sie lebt seit zehn Jahren in Schottland. Ihr Englisch ist auch nicht von schlechten Eltern.

    Hach… Ist das nicht schön?

    Keine Gefahr im Verzug

    Das war dieser Tag, wenn dein Mann dich anruft und sagt: „Ihr seid außer Gefahr! Euch kann nichts passieren. Gleich fahren sechs Feuerwehrwagen an eurem Gebäude vorbei. Ein Haus in der … Straße brennt.“

    Ich gebe es ungern zu, aber beruflich ist er noch besser als sein Ruf. Niemand reagiert so schnell. Zwei Minuten später haben wir mit der Chefin die Sirenen gehört. Makaber, dass wir kurz davor über den Brand bei dem Nachbarn gesprochen haben.

    Überraschung! Sie haben ein Vorstellungsgespräch.

    L.: H.! Sofort stehen bleiben!
    M.: Ich habe dich auch vermisst – ?
    L.: Nix da. Erzähl! Was hast du gemacht?
    M.: Ich liebe dich. Ich bin artig gewesen. Bitte schlage mich nicht. Ich verweigere die Aussage. Ich rufe meinen Anwalt an.
    L.: So viel an einem Tag? Weißt du, wer Herr K. ist?
    M.: Nein.
    L.: Er hat mich angerufen. Ich solle morgen um 11.30 Uhr zu einem Vorstellungsgespräch kommen.
    M.: Ich bin sprachlos – ?
    L.: Er hat im Auftrag der Stiftung angerufen. Was hast du damit zu tun?
    M.: Nichts.
    L.: Dein Vater?
    M.: Keine Ahnung. Gehst du hin?
    L.: Ich habe mich nicht beworben. Ich verfasse das Anschreiben. Ich nehme mein Curriculum Vitæ und die Zeugnisse mit. Wir haben lediglich davon gesprochen, dass ich dreimal wöchentlich Deutsch unterrichte. Als Freiberuflerin. Wegen Sole. Na, die Eingewöhnungsphase im Kindergarten.
    M.: Hört sich logisch an: eine hochbegabte Lehrkraft für die hochbegabten Kinder. Bist du versucht?
    L.: Ja, ich bin versucht. Dann bin ich dich los. Dann ist Schluss mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
    M.: Du wirst mich vermissen. Haben sie genug Platz unter den Tischen? Einem Mitmenschen den Mittelfinger zu zeigen ist sehr unhöflich.
    L.: Bite me.
    M.: With great pleasure.
    L.: Bugger off.
    M.: Entscheide dich doch.

    * * *
    Drückt mir die Finger. Kreuzt mir die Daumen. Haha. Ich habe wieder ein Vorstellungsgespräch. Wenn es hinhaut, lasse ich alles ohne Zögern fallen und werde für die Stiftung arbeiten, die das Förderungsprogramm für hochbegabte Horrorzwerge verwaltet. Ich bin kein deutscher Gutmensch. Ich bleibe ein gemeiner Giftzwerg. Weltverbesserung… am Arsch.

    New Innocence

    Mili: Stop making out.
    Me: We are not making out. We are kissing each other.
    Mili: Well, stop kissing each other. You’ve got enough children already.
    Mike: Babies do not exactly come from kissing alone.
    Sole: Where exactly do babies come from?
    Mike: From lovemaking.
    Sole: So, no lovemaking for both of you either.

    Our girls are so strict.

    Who would have thought that stealing kisses from my own husband could be so exciting?

    Das Lindengejammer

    Ich werde nie mehr trinken. Ich werde nie mehr trinken. Ich werde nie mehr trinken. Geez, es gibt noch drei Flaschen Champagner und einen Kasten Bier… Verstecke ich mich im Schrank oder unter dem Bett, wenn unsere Freunde heute kommen? Ich mache die Tür einfach nicht auf. Jawohl. Brandenburg wählt. Ich bin schwanger mit dem Gedanken, die deutsche Staatsangehörigkeit abzugeben und Schottin zu werden. Ob unsere Ehe das aushielte? Der Typ erklärt doch jeden Liebesakt zu einer Schlacht um die Unabhängigkeit Schottlands. Dabei ist er nicht einmal dafür. Das Leben mit 40 war viel simpler. Warum hat mich niemand gewarnt?

    41

    Der Typ, der mir gelegentlich überwältigende Orgasmen antut, fickt neuerdings eine 41-Jährige. Igitt, igitt. Er ekelt sich echt vor Nichts. Das heiße ich nicht gut. Aber ich verstehe ihn. Ich habe sie nackt gesehen. Ich bin auch schwach geworden.

    Adventszeit: gut vorbereitet

    Am 09. August? – Yes! Sure. Why not?

    * * *
    Die Schwiegereltern haben mich gerettet. Die Funktionäre der Horrorbrigade verbringen die Woche vor Schulbeginn in den Scottish Highlands. Der Ruf wurde immer lauter: „Mama! Maaama!! Maaamaaa!!! Wann können wir den Tannenbaum schmücken?“

    * * *
    Ich rede mit Derek ein ernstes Wörtchen. Er wird bald sechs Monate alt. Was er mit seinem Leben wohl anzustellen gedenke? Wann ziehe er aus?

    Über Günther, den Allwissenden

    M.: Hast du Muhammad gesehen?
    L.: Er ist in Damaskus. Ich habe Günther gesehen.
    M.: Igitt. Höre ich den Namen, juckt meine Haut am ganzen Körper.
    L.: Ich teile deine Meinung. Die Rumänin Natasa hat viel über ihr Herkunftsland, die Republik Moldau, erfahren. Über die Kultur, über den Alltag. Über die Sitten, über die Bräuche, über die Traditionen. Er verstehe Rumänisch, hat er uns erzählt. Es sei dem Italienischen ähnlich. Und dem Russischen. Unser Russisch hat er womöglich wesentlich verbessert. Wir sind uns nicht ganz sicher. Wir haben fast nichts verstanden.
    M.: Dein Russisch ist miserabel. Verstehst du Rumänisch?
    L.: Natürlich nicht. Ich verstehe, wenn die Rumänen auf Russisch schimpfen.
    M.: Du bist ja keine ausgebildete Sprachwissenschaftlerin. Dein Italienisch ist ausbaufähig.
    L.: Ich arbeite hart daran. Hast du Nathaniel absichtlich weggeschickt?
    M.: Die Blöße gäbe ich mir nie. Ein Kunde hat ausdrücklich nach ihm verlangt. Warst du im Büro? Ich habe dich nicht wiehern gehört.
    L.: Witzig. Ich war im Büro. Ich habe mich vor Markus versteckt. Ich müsste den Kassenbericht abgeben. Er nervt.
    M.: Bitte nicht gleichzeitig gähnen und reden. Ist dir klar, dass ich dein Boss bin?
    L.: Du bist nicht mein Boss. Nicht seitdem du mich feige an Markus weitergereicht hast.
    M.: Du wolltest eine deutsche Diaspora gründen. Du hast genervt. Wer hat dich gefahren?
    L.: Yusuf. Günther hat ihn sofort auf die Missstände in der israelischen Gesellschaft aufmerksam gemacht. Auf Rassismus, Ausgrenzung, Polizeigewalt. Yusuf hat die Verantwortung für die äthiopische Community nicht übernommen.
    M.: Wie blamabel. Yusuf stammt aus London.
    L.: What’s your point? Als äthiopischer Jude soll er sich gefälligst seiner Verantwortung vor Günther bewusstwerden.
    M.: Es fehlt ihm an sozialem Bewusstsein. Ich nehme ihm gerne diese Bürde ab.
    L.: Nein! Ich erinnere mich lebhaft an eure letzte Diskussion. Ich bin froh, dass ich das Blutbad verhindert habe. Du gehörst zu deinen Kindern, nicht ins Gefängnis wegen Mord und Totschlag. Richard hat er auch nicht gefallen. Die Diskussion über die Missstände bei der Bundeswehr hat leider nicht stattgefunden.
    M.: Zu Günters Glück. Warum zieht dein Bruder mit der Familie nicht nach Edinburgh? Das war eine schöne Woche. Du hast mich nicht verflucht. Du hast mich nicht geschlagen. Du hast mich nicht zurückgewiesen. Ich habe nicht um Sex gebettelt. Ich habe nicht um Nahrung gebettelt. Du warst zahm. Und fügsam. Und gesittet.
    L.: Klappe!
    M.: Eben.
    L.: Du brauchst nicht zu seufzen. Saida war übrigens da.
    M.: Übrigens? Freue ich mich darüber? Bin ich entzückt? Sexuell erregt? Ist das die Alte mit gelben Haaren, die sich beim Tanzen an den Zwanzigjährigen reibt, die Augen verdreht und grenzdebil blökt: „Ich glaube, ich bin schwanger.“?
    L.: Du bist unmöglich.
    M.: Du lamentierst, ich müsse mich bessern und toleranter werden. Ernte die Früchte deiner Bemühungen. Ich käme mit zwei Wörtern aus. Die Afghanin?
    L.: Oi.
    M.: Es hat sich ausgeoit. Was ich dich fragen wollte: Wie sieht’s nun bei Muhammad aus? Will er uns den Transformer abnehmen? Ich schenke ihm alles: Transformerfutter, Transformerklo, Transformerspielzeug, Transformerkörbchen, Transformerhäuschen, Transformerstreu.
    L.: Ist der Karakal jetzt ein Transformer?
    M.: Hast du ihn schnurren gehört? Er plant bestimmt etwas gegen uns. Woran habe ich gedacht, als ich ihn vorm Tor aufgesammelt habe?
    L.: Ans Bumsen?
    M.: Lustig. Wahrscheinlich. Ich bin verstimmt. Steh auf, geh in die Küche. Aua! Echt. Kann ich dich noch umtauschen? Aua. Oi.

    Ich bin demütig. Ich übe mich in Geduld. Ich übe mich in Nächstenliebe. Ich liebe ihn so, wie er ist. Ich liebe ihn so, wie er ist. Ich liebe ihn… Ob ich in einem Kloster Ruhe fände? In einem Männerkloster?

    Zwei Sternbilder meines Nordhimmels

    א שִׁיר, הַמַּעֲלוֹת
    אַשְׁרֵי, כָּל-יְרֵא יְהוָה– הַהֹלֵךְ, בִּדְרָכָיו
    ב יְגִיעַ כַּפֶּיךָ, כִּי תֹאכֵל; אַשְׁרֶיךָ, וְטוֹב לָךְ
    ג אֶשְׁתְּךָ, כְּגֶפֶן פֹּרִיָּה– בְּיַרְכְּתֵי בֵיתֶךָ
    בָּנֶיךָ, כִּשְׁתִלֵי זֵיתִים– סָבִיב, לְשֻׁלְחָנֶךָ
    ד הִנֵּה כִי-כֵן, יְבֹרַךְ גָּבֶר– יְרֵא יְהוָה
    ה יְבָרֶכְךָ יְהוָה, מִצִּיּוֹן: וּרְאֵה, בְּטוּב יְרוּשָׁלִָם–כֹּל, יְמֵי חַיֶּיךָ
    ו וּרְאֵה-בָנִים לְבָנֶיךָ: שָׁלוֹם, עַל-יִשְׂרָאֵל
    * * *
    Mit ihren zarten acht Jahren hat meine Tochter das Unmögliche vollbracht: Sie hat ihren Vater sozialisiert. So gerne ich diesen Erfolg für mich beansprucht hätte. Ich bin nicht etwa neidisch oder eifersüchtig.

    Schöne Seele. Tiefer Verstand. So viel Licht, Liebe, Wärme und Güte kann in dieser Welt nicht existieren. Doppelt schon gar nicht. Träume ich? Mein Herz zerspringt vor Glück.
    __________
    Psalm 128
    Милки Вей объясняет папе, как устроен мир
    Là breith sona dhuit, mo nighean donn!
    All unsere Liebe zu Deinem Geburtstag, Täubchen!
    Buon compleanno!
    Willkommen im August!
    Griselda Apfelbaum

    Aus dem Alltag der Waldbewohner

    Ich liebe meine Kinder. Ich liebe meine Kinder. Ich liebe meine Kinder. Noch zwei Wochen. Noch zwei Wochen. Noch zwei Wochen.

    L.: Ich finde, wir haben die Welt gerettet.
    M.: Was habe ich verpasst?
    L.: Ich meine nur… Als wir aufs Land gezogen sind und die kleinen Monster mitgenommen haben.
    M.: Ist das nicht logisch? Das sind deine Kinder. Verstehe ich nicht.
    L.: Du kriegst inzwischen nichts mehr mit. Hör zu. Weißt du noch, wie sich die Stille anhört? Bei uns hört es sich täglich so an, als würden deine reinen, unschuldigen Engel das Haus bis auf die Grundmauern niederreißen.
    M.: Für mich hört es sich so an, als würden die Drachenstämme vom rechten Ufer des Eridanus die Drachenstämme vom linken Ufer des Eridanus ausrotten, aber ich lebe gerne, als stünde die Apokalypse kurz bevor.
    L.: Hast du überhaupt vor etwas Angst?
    M.: Vor dir. Niemand darf es je erfahren. Der Karakal hat übrigens beim Herumtoben vor einigen Stunden die Schallmauer durchbrochen, glaube ich. Zumindest hat es geknallt.

    * * *
    Ende August gehen Frechdachs und Drachenmädchen in den Kindergarten. Ich werde dort dreimal wöchentlich Deutschunterricht geben. Die Bezahlung ist schlecht, aber ich kann in der Nähe meiner Kleinen sein, wenn sie sich an das neue abenteuerreiche Leben gewöhnt.

    L.: Wir werden uns oft sehen. Freust du dich?
    Sole: Das ist gut. Ich werde dort auch unterrichten.

    Meine Kinder wissen, was sie sein wollen. Wann werde ich es endlich herausfinden?

    * * *
    M.: Wir sind Elis Kindergärtnerin in der Stadt über den Weg gelaufen. Er wohne im Wald, hat er berichtet.
    L.: Ein entzückendes Bild. Idylle. Vogelgezwitscher. Bachgeplätscher. Wilde Tiere.
    M.: Schneewittchen und die sieben Zwerge.
    L.: Bei dir enden alle Szenarios auf dieselbe Art. Schneewittchen und die sechs Riesen. Ich, der Schotte, der Ire, der Ami, der Israeli, der Deutsche und – Ethan.
    M.: Jaaa…
    L.: Nate zieht bei uns ein. Wir ändern nichts, bis auf die Zwerge.
    M.: Die Zwergin, der Schotte, der Ire, der Ami, der Aschkenasi, der Wolgadeutsche und – Ethan. Passt! Ohne Nate.
    L.: Seine Schwester ist bei meinem Bruder eingezogen.
    M.: Was du nicht sagst? Sie haben zwei Kinder gezeugt. Informiere mich, falls dahin gehend ein Plan entsteht.
    L.: Witzig. Heute und morgen sind wir im Ghetto. Am Donnerstag treffen wir uns mit Muhammad und Iraj. Lust mitzukommen?
    M.: Nein, danke. Ich bin kein Menschenfreund. Ich habe allerdings Zwerginnen lieb. Nackte Zwerginnen. Nackte feuchte Zwerginnen.
    L.: Verschwinde.
    M.: Gemeine nackte feuchte Zwerginnen.
    L.: Weg mit dir.
    M.: Echt! Warum habe ich geheiratet?
    L.: Weil du mich angebumst hast. Das erzählst du bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit.
    M.: Ich bin weg. Ich höre nichts.

    Ich mach‘ ein Nickerchen. Bitte um 12.00 Uhr aufwecken.

    שבת שלם

    Michael: Du schläfst zu wenig. Viel zu wenig.
    Richard: Du isst zu wenig. Du trinkst zu viel. Du trainierst zu viel. Viel zu viel.

    Mein Mann und mein Bruder haben Recht. Ich bin am Tage eingeschlafen, ohne es zu merken. Gott sei Dank ist Anna Linda (reine Angeberei ;) verantwortungsbewusst und hat auf die Cousins aufgepasst.

    * * *
    אם אשכחך ירושלים _ עופר פרנסיס

    Psalm 137:5 _ Wenn ich Ofer Francis` Stimme höre, fällt es mir schwer an Gott nicht zu glauben.

    Beannachadh Aaronic

    Am Sonntag wird Derek getauft in derselben Sakristei, in der auch Michaels Vater, Großvater, Urgroßvater und alle Vorväter vor Anbeginn der Zeit getauft wurden.

    Gum beannaich ’s gun glèidh an Tighearna thu;
    25 gun toir an Tighearna air aodann deàrrsadh ort ’s a bhith gràsmhor dhut;
    26 gun togadh an Tighearna a ghnùis thugad agus sìth a thoirt dhut.

    Mein geliebtes Vögelchen, sei gesund und glücklich!

    С Днем Рождения!

    Mein Drachenmädchen ist drei. Nate ist 36. Ich bin glücklich und fühle mich gesegnet, diese wunderbaren Menschen in meinem Leben zu haben.

    Sólveig feiert ihren Geburtstag später. Mit der Schwester, mit den Brüdern und dem coolsten Dad der Welt.

    Für Nathaniel gibt es Kuchen. Und ab 14.00 Uhr wird die Welt wieder verbessert.

    Mäusejagd

    Der Karakal jagt kleine Mäuse: mich und meinen Mann. Ich habe bereits mehrere Herzattacken erlitten. Mein Mann ist dreimal gestolpert. Der Mann wiegt 100 kg. Der Karakal wiegt 1000 gr.

    0:3

    * * *
    Karakal und Chupacabra erholen sich

    Die Ehrlichkeit in einer Ehe

    M.: I’m exhausted. I feel empty.
    L.: Wegen uns? Wegen mir?
    M.: Nein, nicht wegen dir. Wegen der Umstände, in denen wir uns befinden nach diesen zehn Monaten. Ich leugne es. Ich gebe es nicht zu. Ich will dich schützen. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich weiß, dass du Alpträume hast. Ich will nicht meinen Geburtstag feiern. Ich will nicht, dass du stundenlang vor dem Herd in der Küche stehst. Wir bestellen uns was. Ich will nicht nach Wales segeln. Ich will nicht nach Russland fliegen. Ich gehe auf keine Geschäftsreise. Können wir in August einfach zu Hause bleiben? Wir werden Soles Geburtstag feiern. Wir werden Milis Geburtstag feiern. Wir werden deinen Geburtstag feiern. Auch unser Ehejubiläum. Du, ich und die Kinder. Jeden, der mein Grundstück beträte, empfinge ich am Tor mit einem M16.

    Wir verwerfen unsere Pläne. Wir lernen mühevoll seit vielen Jahren, uns zu überwinden und die Wahrheit auszusprechen. Das wird unsere Blecherne Hochzeit sein. Ich habe genug Kuchenbleche. Ich werde auf die Rosenhochzeit warten. Und, Dank dem Himmel, besitzen wir keine Waffen.

    Ich wünsche mir, wir fänden endlich zur Normalität zurück.

    Zurück zur Demut

    Liebe Leute,

    vielen Dank für Eure Worte. Ihr seid nett. I really appreciate it. Bless yourselves.

    * * *
    Leihe mir bitte jemand einen Panzer aus. Ich bräuchte dringend einen Panzer.

    Ich wollte noch fragen, wie diese mobilen Raketenabwehrsysteme heißen, mit denen der israelische Aggressor die Raketen abschießt, die von den friedlichen Nachbarn zur Bekundung der Toleranz und Nächstenliebe an seine kriegstreibende Zivilbevölkerung gesandt werden?

    Iron Dome, sagt Dylan. Aber man fange damit die Raketen ab. Die Welt könne man damit nicht verbessern. Nicht in meinem Sinne. Schade. Ich habe solch eine bilderreiche Gewaltfantasie ausgearbeitet. Dann eben nicht. Ich verprügle einfach ein paar Ex-Militärs und gehe nach Hause. Michael bäckt heute Abend Plätzchen.

    Ein schönes Wochenende. Übertreibt’s nicht mit den Kakteen.

    Kurz

    Die Woche ist kurz ausgefallen.

    Der Montag war schön. Der Dienstag war schön. Es bricht dir als Mutter oder Vater das Herz, wenn du mit fünf verheulten Kindern skypst, die gemeinsam als eine einzige Stimme schluchzen: „Neve ist tot.“ Die Nacht zum Mittwoch war lang. Wir sind wieder zu Hause.

    Es wird alles gut. Es gibt nichts, was wir nicht überwinden können, solange wir zusammen sind, solange wir uns haben.

    * * *
    L.: Mischa, du bist einzigartig. Ist dir das klar? Vor einem Jahr hast du die kürzeste Geschäftsreise ever unternommen, jetzt den kürzesten Urlaub ever gehabt.
    M.: Meinst du die Geschäftsreise, bei der ich in Singapur landete und Joel sah, der auf mich zuging und sagte: „Deine Familie ist am Leben. Mach dir keine Sorgen. Deine Kinder sind bei deinen Eltern. Deine Frau ist auf der Feuerwehrwache.“? Diese Geschäftsreise? Das ist nicht witzig. Immer noch nicht. Ich missbillige diesen Galgenhumor.

    Irgendwie ist es doch witzig. Auf eine ganz makabre Art und Weise.

    Luciens Papa

    Wir haben einen Besuch von einem charismatischen Nachbarn bekommen. Fräulein Fettel hat sofort eine unzufriedene Fresse gezogen. Meine Kleine wollte wissen, ob Fräulein Fettel Luciens Papa sei. Das würde ich Fräulein Fettel zutrauen.

    * * *
    Was war das für eine schöne Zeit, als ich ein halbes Jahr keine Nachrichten gelesen und nur für meinen Mann und dessen Kinder gelebt habe. Die Welt war fast in Ordnung, obwohl wir bei den Schwiegereltern gewohnt haben.

    * * *
    Übrigens sind wir Rabeneltern. Wir fliegen nach Florenz. Fräulein Fettel beaufsichtigt die Horrorbrigade. Sie wird unsere reinen, unschuldigen Engel doch nicht etwa indoktrinieren? Das traue ich ihr auch zu. Sie ist eine Funktionärin der SNP, plädiert für die Unabhängigkeit des Landes und kotzt mir aus Prinzip in die Schuhe.

    Weltverbesserung nach Uhrzeit


    Habt ihr zufällig mitbekommen, wie wunderbar die Welt plötzlich wurde? So ungefähr gegen 14.00 Uhr? Das waren wir. Wir allein. Nathaniel und ich.

    Die kleinen Monster haben eine neue Freundin kennen gelernt, die Lilas heißt. Ich, Nate, Muhammad und Lilas‘ Vater haben die Armada aus Papier nachgebaut und bemalt. Wir haben mehr Spaß daran gehabt als die Kinder. Jetzt kaufe ich einen Kaktus und fahre nach Hause.

    Lautes Stöhnen und heftige Muskelkontraktionen wünscht euch Alvaro de Bazán, Marqués de Santa Cruz.

    Ciao, tschüss, bye-bye. Seid nett zu Kakteen. Und auch gut zu Vögeln.

    Juhu!

    Diese reinen, unschuldigen Engel, die Kinder meines Mannes, haben Sommerferien.

    Erschieße mich bitte jemand.

    Ask, Seek, Knock

    Man fragt mich: „Und? Wie war es? Der Brand? Die Zeit danach als obdachlos? Glaubst du immer noch an Gott?“ Ja, das tue ich. Das tue ich mit meinem ganzen Herzen!

    7Ask, and it shall be given you; seek, and ye shall find; knock, and it shall be opened unto you: 8For every one that asketh receiveth; and he that seeketh findeth; and to him that knocketh it shall be opened.

    Die letzte Woche war übel. Grausam für mich sowohl seelisch als auch persönlich. Ich wurde angefeindet. Ich wurde bedroht. Ich wurde verleumdet. Donna wurden ihre Kinder gestohlen.

    Ich hadere mit meinem Gott. Doch gibt er mich nicht auf. Heute habe ich gestrahlt. In zwei Monaten, so hoffe ich, werde ich darüber berichten können.

    Ein wenig Selbstkasteiung

    Ich bin wütend und enttäuscht. Ich bade noch in Selbstmitleid. Ich bin fast fertig. Hoffentlich.

    Warum? In zwei Monaten hätte ich die Kätzchen verschenkt. Mit blutendem Herzen. Aber ich hätte sie verschenkt. Warum die Kätzchen traumatisieren? Warum die Mutter traumatisieren?

    Wir wissen genau, wer das war. Unser Haus wird videoüberwacht.

    Heute will ich die Welt wirklich nicht verbessern. Sie soll mir den Buckel runterrutschen.

    * * *
    Das ist Lucies erstes Bild.

    Neve, dann Lucie


    Donnas Kinder wurden heute von unserem Hof gestohlen. Donna jammert und ruft nach ihren Babys. Ich heule. Das ist das letzte Bild. Fünf Wochen sind sie alt.

    Rhetorisch


    Mili, meine Große, begrüßt Nate: „Fists up, elbows in, chin down.“ Sole, meine Kleine, streckt die Arme aus, stellt sich auf die Fußspitzen, fasst ihn an den Hintern und fragt, als er sich verwundert umdreht: „Do you know my dad? My dad is the coolest on the planet. Do you like giraffes?“ Ich bringe ihm eine neue Redewendung bei: „Пиздец, какие же мы охуительные.“ Und das an einem Abend.

    Vor zweieinhalb Jahren hast Du uns nicht gekannt. Wie hast Du ohne uns nur gelebt, Nathaniel?

    ברוכים הבאים לירושלים


    Ich wundere mich, warum ich immer wieder gefragt werde, ob Michael noch bei uns sei? Wo sonst sollte er denn sein? Ich schreibe zu wenig über ihn, glaube ich. Meine Schuld. Ich werde mich bessern.

    * * *
    Meinem Mann hat’s in den Fingern gejuckt, deswegen ist unsere Bettwäsche seit gestern schweinchenrosa. Aber immerhin hat er den Weg in die Waschküche gefunden.

    * * *
    Nächste Woche sind wir in Jerusalem. Michael passt auf das Baby auf. Ich laufe nackt durch die Straßen. Mir ist danach. That’s going to be epic. Schaltet den Fernseher an. Ich brauche dringend ein langes weißes Schlafhemd. Nachts könnte es kühl werden.

    1000 und 1 Grund, warum ich M.H. liebe

    Ich hatte viel Zeit mit Tierbabys und Menschenkindern verbracht, bis ich Michaels Blick bemerkte. Was?!, wollte ich angriffslustig wissen. Nichts, entgegnete er versöhnlich, ich könnte heulen, wenn ich dich so gelöst und glücklich lachen sehe. Ich wünsche mir nichts sehnlicher.

    Ich werde meinen Blog nicht in 1000 und 1 Grund, warum ich M.H. liebe umbenennen. Bestimmt nicht wegen einer karitativen Veranstaltung. Schönen Abend noch!

    Ich krieche gleich unter seine Kuscheldecke und schmiege mich eng an ihn heran. Ich bin eine stolze florentinische Frau. Ich brauche weder Liebe noch Zuneigung, noch Herzlichkeit, noch Anerkennung. Schluss mit Kichern!

    סמי וחנה

    יזכור אלהים נשמת בני מורי (שמואל בן מייקל) שהלך לעולמו בעבור שאתן בלי נדר צדקה בעדו, בשכר זה תהא נפשו צרורה בצרור החיים עם נשמות אברהם יצחק ויעקב שרה רבקה רחל ולאה ועם שאר צדיקים וצדקניות שבגן עדן. ונאמר: אמן

    יזכור אלהים נשמת סבתי מורתי (חנה בת אסתר) שהלכה לעולמה בעבור שאתן בלי נדר צדקה בעדה, בשכר זה תהא נפשה צרורה בצרור החיים עם נשמות אברהם יצחק ויעקב שרה רבקה רחל ולאה ועם שאר צדיקים וצדקניות שבגן עדן. ונאמר: אמן

    Niamh & Lucie

    Neve (schwarz) hat heute eine feine Pastete von meinen Fingern gefressen. Zähne scharf wie kleine Nadeln. Lucie bedient sich erst an der Milchbar. Donna ist einfach geduldig und lässt sich von mir knuddeln.

    Mein Mann, der Engel

    Eine Bekannte von mir wollte wissen, warum ich meinen Mann ständig verprügle. Er sei doch so lieb und hilfsbereit. Sicher. Warum fragt mich niemand, warum ich ständig seufze oder fassungslos den Kopf schüttle?

    * * *
    L.: Michael, wie heißt der Papst? Fällt mir gerade nicht ein.
    M.: Olga Tabea DCLXVI..

    Hab‘ ihm in den Bauch geboxt. Dann begrabscht. Jetzt kann ich keine Doku über Papst Franziskus schauen, ohne zu wiehern. Vielen Dank auch.

    Acht Monate

    Wir sind umgezogen. Wir sind jetzt endlich zu Hause.

    Vor acht Monaten ging unsere Welt unter/in Flammen auf. Gravierend. Radikal. Für immer. Nicht, weil wir es uns gewünscht hätten. Nein! Unser Nachbar hatte die Entscheidung für uns getroffen.

    Er ist tot. Er ist unter der Erde. Wir leben mit den Konsequenzen seines Handelns weiter. UNSER LEBEN LANG. Mit der Angst vor der Angst, es könne sich wiederholen.

    Ich möchte im Stande sein, einen Text über die letzten acht Monate zu formulieren – einfach, um damit abzuschließen. Es gelingt mir leider noch nicht. Ich bin erbost. Ich bin verzweifelt.

    UPDATE

    Zwei Namen. Für die Kätzchen. Süß. Die Mutti heißt Donna. Behauptet meine Große. Leider ist sie [fast] immer ehrlich. Der Vater meiner Kinder heißt immer noch Michael. Enttäuschend.

    Nicht wirklich.

    My New Queendome

    Mein Mann ist Vater geworden. Am 28. Februar. Das Kind heißt Derek Caleb. Seine Augen sind so grün wie die seiner Mutter.

    Ich bin Oma geworden. Am 16. Mai. Milis Adoptivkatze hat zwei Kätzchen zur Welt gebracht. Jetzt brauche ich drei Namen.

    Your Majesty, welcome to your new queendome!, said Michael once we moved in. I like it here.

    Für Kitty, Naida und Orion

    Am 25.09. wurden wir morgens wegen Brand evakuiert: ich, meine Kleine und die Hunde. Kitty hat sich versteckt. Sie wurde gerettet. Ihr geht’s gut.

    Hätten wir noch 5 Minuten geschlafen, so die Feuerwehr, hätten unsere Tiere nicht gemiaut, geheult, gejault und an der Schlafzimmertür gekratzt, wären wir nie mehr aufgewacht.

    Der Mann im ersten Obergeschoss ist eines entsetzlichen Todes gestorben. Fast hätte er uns mitgenommen.

    Jetzt sind wir obdachlos.

    Die misslungene Integration

    L.: Ich bin mal wieder Russin.
    M.: Was habe ich mal wieder nicht mitgekriegt? 365 Tage im Jahr war dein Vater deutsch. 365 Tage im Jahr ist deine Mutter deutsch. Ich multipliziere mit 40. Entschuldige, du bist 20
    L.: …warte, du entschuldigst dich zu früh.
    M.: Du brauchst keinen Rechner. 7300 Tage.
    L.: Seit 14600 Tagen bin ich deutsch. Acht Tage davon habe ich in Russland verbracht: fünf in Moskau, drei in Sankt Petersburg. Acht Tage!!!
    M.: Acht Tage?! Widerlich! Ich habe noch nie mit einer indigenen Russin geschlafen. Willst du in Edinburgh bleiben? Erweise mir gefälligst Gefälligkeiten, sonst liefere ich dich an die guten toleranten Herrenmenschen in Deutschland aus, die dich fremd determinieren und die „Mensch mit Migrationshintergrund“ oder „besonderes Kind“ laut aussprechen und sich deswegen nicht in Grund und Boden schämen. Kannst du mit russischem Akzent sprechen?
    L.: Ich könnte die Klitschkos nachahmen.
    M.: Erschreckend. Verabschiede dich von all dem, was dir an meinem Körper lieb und teuer geworden ist.
    L.: Deinen Ohren?
    M.: Jawohl. Meinen Ohren. Ich habe die charismatischsten Ohren der Welt. Gib’s zu.
    L.: Hast du in der Tat. „Charismatischste Ohren der Welt“ – keine Einträge.
    M.: Geh weg. Grüße die Armen im Geiste.

    * * *
    Warum triumphiert immer wieder die Dummheit?

    5779

    Happy Rosh Hashanah!

    Шана това у-метука!

    !שנה טובה ומתוקה
    יְבָרֶכְךָ ה‘ וְיִשְׁמְרֶךָ
    יָאֵר ה‘ פָּנָיו אֵלֶיךָ וִיחֻנֶּךָּ
    יִשָּׂא ה‘ פָּנָיו אֵלֶיךָ וְיָשֵׂם לְךָ שָׁלוֹם
    וְשָׂמוּ אֶת שְׁמִי עַל בְּנֵי יִשְׂרָאֵל, וַאֲנִי אֲבָרֲכֵם
    * * *
    Л.: Мишкa, привет!
    М.: Привет!
    Л.: Мы с Диланом были только что в церкви. Я плакала. Он меня успокаивал.
    М.: Ну, зачем?..
    Л.: Ты не волнуйся, милый. У меня всё хорошо. Это был всего лишь слабый момент. Потом я научила его новому красивому слову «פיזדץ».
    __________
    *5777 – לשנה תובה תכתבו
    **King-James-Bibel, Aaronitischer Segen (4 Mos 6,24-26)
    24The LORD bless thee, and keep thee:
    25The LORD make his face shine upon thee, and be gracious unto thee:
    26The LORD lift up his countenance upon thee, and give thee peace.
    27And they shall put my name upon the children of Israel; and I will bless them.

    Sorgen um Vampire

    E.: Mama, Papa hat das Abendessen gemacht.
    L.: Ich weiß. Jedes Wesen im Radius von zwei Kilometern nimmt den Knoblauchgeruch wahr.
    E.: Frau B. hat sich gefreut.
    L.: Was hat Papa gekocht?
    E.: Tomatensalat, Kartoffelgratin und Pflaumenstreuselkuchen.
    L.: Pflaumenstreuselkuchen? Papa hat gebacken?!

    * * *
    M.: Baby?
    L.: Ruhe! Haben wir noch ein sauberes Bentō? Frau B., die Mutter unseres Vermieters, ist hungrig.

    * * *
    L.: Hände weg! Ich esse alles auf. Tomatensalat mit roten Zwiebeln, Croûtons und Knoblauch… Kartoffelgratin mit Knoblauch… Pflaumenstreuselkuchen mit Knoblauch?..
    M.: Nein. Kein Knoblauch im Pflaumenstreuselkuchen.
    L.: Ich glaube dir nicht. Du?!
    M.: Ja?
    L.: Sei nett. Setze einen Brief auf und informiere mich von deinen Absichten, kurz bevor du dich in meinem Mund… berauschend fühlen wirst. Ich stamme von Vampiren ab.

    Back to the Roots

    Mir wurde ein unbefristeter Job als Dolmetscherin/Übersetzerin für Arabisch-Englisch und Farsi-Englisch bei einem karitativen Verein angeboten.

    Nach sechs Monaten, während der Flüchtlingskrise, bei einem evangelischen Bildungs- und Sozialwerk habe ich mir geschworen: „Nie wieder! Nie! Keine Jugendmigrationsdienste, keine Bürgerinitiativen, keine Nächstenliebe. I’m out. Ciao, tschüs, adieu.“

    Deswegen habe ich mich beworben. *lol*

    Drückt mir die Daumen.

    Once upon a midnight dreary…

    Ich, zartes Maiglöckchen, wurde Opfer eines perfiden Übergriffes. Leider nicht seitens eines liebeshungrigen keltischen Kriegers.

    Der Himmel hing so tief, dass ich mit den Fingerkuppen die Sterne anfassen könnte. Die Nacht erhellte der Sichelmond. Im Wald heulten Chupacabras. Ich lag auf einer weißen Decke, weich und kuschelig wie eine Wolke, in einer Gartenlaube, an deren Wänden sich wilder Wein emporrankte. Meinen Leib umhüllte die schwüle sommerliche Hitze.

    Gut, ich lag im Bett und trug einen Pyjama, der nur aus einem Bikinihöschen bestand. Neben mir schlief unruhig der Mann, der wahrscheinlich davon träumte, wie er irgendeine doofe Schnalle knallt. Mein Unterbewusstsein beschäftigte sich hingegen mit reinen, unschuldigen Gedanken. Ich träumte vom Frieden auf der ganzen Welt, von der Weltherrschaft, alten Villen und Daniel. Wie alle Zwerge bin ich leicht größenwahnsinnig.

    Das Haupt ruhte auf dem Kissen mit kühlem seidenem Bezug, den ich vollgeschwitzt hatte. Ich hörte ein dumpfes Geräusch des Aufpralls, machte die Augen auf und sah direkt vor meinem Gesicht etwas Schwarzes, entsetzlich Lebendiges sitzen. Ich kreischte panisch. Es schnellte in die Höhe, landete auf meinem Rücken und verschwand in der Dunkelheit. Der Mann erschreckte sich und wachte auf.

    „Etwas ist im Zimmer! Iss ihn auf, iss ihn auf! Er schmeckt süßer.“
    „Hör auf zu schreien. Ich habe gerade mehr Angst vor dir. Hast du tatsächlich ‚Iss ihn auf!‘ gesagt? Unfassbar.“
    „Was ist das?“
    „Ich weiß es nicht. Wo ist es? Ich lache mich kaputt. Frau, wie feige bist du denn?“
    „Halt die Klappe. Was ist das?“
    „Eine Fledermaus. Da hängt sie kopfüber an der Gardine. Sie ist kaum größer als zehn Zentimeter.“

    Ich beobachtete aus sicherer Entfernung, wie er die Gardine vorsichtig um die Fledermaus herum faltete und sie in die Freiheit entließ.

    „Pah…“, schlussfolgerte ich triumphierend. „Das hätte ich auch allein geschafft.“ Dann kletterte ich vom Leuchter herunter.

    Gott sei Dank hat mich der kleine Vampir nicht gebissen. Warum tut mir das Sonnenlicht bloß weh? Warum gelüstet mich nach Nähe? Michael riecht gut. Sein Hals ist unwiderstehlich anziehend. Leise rauscht das Blut durch die Venen.

    „Ich nenne mich ab sofort Fürstin von Schwarzenberg.“
    „Nicht Baronin von Angsthasenburg?“
    „Nein, mein Pfirsich, nicht Baronin von Angsthasenburg. Welch eine Unverschämtheit.“

    Sieben

    KEINE WERBUNG!

    M.: Was möchtest du zum Geburtstag geschenkt bekommen, Baby?
    L.: Nichts Besonderes. Ich bin bescheiden. Schenke mir einen Ferrari 275 oder einen Aston Martin DB11.
    M.: Eine hervorragende Auswahl für die Familienmutter wie dich. Gäbest du dich eventuell mit einem U-Boot oder einem Hubschrauber zufrieden?
    L.: Na, ich weiß nicht. Bezahlst du meine Privatpilotenlizenz?
    M.: O Gott, nein!!! Du kannst die Menschheit inzwischen zu Land und zu Wasser bedrohen. Ich lasse dich nicht freiwillig in die Lüfte erheben.

    * * *
    Sieben wird unsere Große am siebten. Mysteriöse Sieben. Möge das kleine Wunder 7fach glücklicher, 7fach intelligenter und 7fach erfolgreicher sein als wir.

    Là breith sona dhuit!

    Unsere Kleine, unser Sonnenschein, Papas Drachenmädchen ist heute zwei geworden. Ich habe sie gefragt, was sie mit ihrem Leben anzustellen gedenke und wann sie ausziehen wolle? Sie hat mir die Zunge gezeigt. Wie unhöflich.

    Zuerst machen sie sich in deinem Körper breit und treten dich von innen mit schweren Armeestiefeln. Dann lassen sie dich nachts nicht schlafen. Dann lernen sie dich zu beißen und kichernd von dir wegzurennen. Ungefähr mit einem Jahr werden sie selbstständig, verstecken deine Autoschlüssel und probieren das erste Mal deine Schuhe an. Sic transit gloria mundi.

    Ach so, trollen tun sie dich auch noch:

    „Mama, Mama, Mama. Mama, Mama, Mama. Maaaaaaaaama!“
    „Sole?“
    „Mama, sag Papa, dass ich ihn liebe. Mehr als dich. Jawohl.“

    Hach, die Blumen des Lebens…
    __________
    Добро пожаловать!

    Linda Goes Berlin*

    Oder: Eine Biene im Honigtopf

    Am Samstag hat sich mein Weisheitszahn, das querulante Arschloch, wieder gemeldet als Memento an die heitere Lebensfreude, die vor zwei Wochen Besitz von mir ergriff und uns alle mit märchenhaften Augenblicken überschüttete: „Das Leben ist Marter. Sei nicht übermütig. Fröne keiner Völlerei. Weiche von Ilja. Du bringst ihn aus der Ruhe. Hallöchen! Wie geht’s? Hast mich nicht erwartet, gell?“ Dann kichert er und meißelt sumerische Piktogramme mit gewaltigen, dröhnenden, quälenden Hammerschlägen in meinen Unterkiefer.

    Wenn ich die Bilderschrift richtig entschlüsselt habe, handelt der Traktat von unprätentiösem Wesen, Ergebenheit und noch mehr Demut.

    Ob ich ein Sommercamp für Kinder eröffnen sollte?

    * * *
    Die Zahnschmerzen lindern Salbeitee, Gewürznelken und ein sanfter sinnlicher Mann.

    Das Urchaos in den Kinderzimmern merzen freiwillige kleine Monster, Spülmittel und ein Wischmopp aus.

    Gegen Iljas Abreise hilft keine Panazee, aber ich werde mit Crêpes Suzette und Champagner zum Frühstück fürliebnehmen.

    * * *
    Bleibt gesund! Hadert nicht mit dem Schicksal. Und ich frohlocke, denn morgen findet das Konzil mit Herrn Dr. G., dem Heiligen meines Vertrauens und dentalen Exorzisten, statt.
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    *„Ingrid Goes West“, Schein vs. Sein, empfehlenswert

    Über die toten Seelen*

    Denke um. Reagiere nicht. Lerne Erinnerungen zu evozieren.

    Versage dem Feuer das Substrat für die Existenz. Lasse die Kreatur, die das Feuer der Zerstörung zu entfachen trachtet, schonend – pikant gewürzt mit Selbstgewissheit, Hass und Aversionen –, in der eigenen Galle garen, auf dass sie die Würde bewahre und sich in aller Stille annihiliere. Sei gnädig. Du. Bist. Lebendig!

    Schließe dich den Menschen an, mit denen du auf einem gemeinsamen Pfad, obzwar steil und dornig, wandeln kannst: weg von der Dunkelheit; zum Licht, zur Hoffnung, zur Liebe hin.

    * * *
    Christians Worte.
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    *Trolle, Hamster, Hater; Nikolaj Gogol, „Die toten Seelen“