Die Höhepunkte der Woche

Dinner mit einem Diplomaten im Restaurant eines Lusuxhotels; galanter Ehemann, eloquente Gespräche, deliziöse Verköstigung.

M.: Manchmal erkenne ich dich nicht mehr. Du bist so unwirklich bezaubernd, charmant, geistreich. Es macht mich heiß.
L.: Nur wenn ich mein Gegenüber mag. Und XY gefällt mir sehr. Verstehst du, worauf ich hinauswill?
M.: Ich verstehe schon. Ich habe mich damit abgefunden. Am Ende des Tages steigst du doch mit mir in die Kiste.
L.: Das ist leider meine eheliche Pflicht. Ich empfinde dabei keine Lust.
M.: Deswegen wirst du feucht vor lauter Gefühlskälte. Sei nicht traurig. Hauptsache, ich komme in dir.
L.: Igitt.
M.: Ja…

Trinkgelage mit den Kollegen beim Italiener; deftige Hausmannskost, oberflächliches Gelächter, wunschlos glücklicher geschändeter Liebhaber.

M.: Kleine Säuferin!
L.: Geiler Bock!
M.: Wieso?!
L.: Hättest du nicht warten können? Müsstest du mich im Auto ficken?
M.: Du hast dich auf mich gesetzt!
L.: Habe ich eine Wahl gehabt? „Setze dich auf mich!“, hast du gesagt. Ich bin eine gehorsame Gespielin.
M.: Du bist eine gemeine, unhöfliche, zur Gewalt tendierende, wie ein Hafenarbeiter schimpfende Lügnerin, aber, heilige Hurer, bläst du gut.

Großartiger Sonntag; langer Spaziergang im Wald mit den Hunden, gemütliches Kochen mit den Kindern und deren Papa, Zufriedenheit, Wärme und Geborgenheit. Ich liebe meine Familie. Ich genieße unsere gemeinsame Freizeit.

L.: 24 Stunden sind zu kurz. Ich bin ständig am Mampfen. Bin ich fetter geworden?
M.: Bist du schwanger?
L.: Bist du irre? Schwängere mich und ich töte dich. Dann reanimiere ich dich. Dann töte ich dich wieder. Dann reanimiere ich dich wieder. Die Kinder brauchen ihren Vater. Dann gehe ich zu deinem Arzt und töte ihn.
M.: Die Kinder brauchen auch ihre Mutter. Du bist nicht fetter geworden. Du siehst wunderschön aus. Bin ich fetter geworden?
L.: Zeige mir deinen Bauch.
M.: Sonst noch was?
L.: Nein, nur den Bauch. Sonst-noch-was habe ich erst heute Morgen gesehen.